Geologischer Aufschluss am Linsenberg
Der Schwerspat von Dreislar
In der Umgebung von Dreislar gab es bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts erste bergbauliche Tätigkeiten, aber erst ab 1957 wurde hier im großen Stil das Mineral Schwerspat abgebaut. Der Abbau erfolgte anfangs über und unter Tage, ab 1962 allerdings nur noch untertägig. Im August 2008 wurde der Schwerspatabbau endgültig eingestellt. Er erreichte insgesamt eine Abbautiefe von ca. 500 m.
Der alte Tageabbau hier oben ist noch ein Relikt aus der frühen Zeit des Schwerspatabbaus. Man sieht heute noch hervorragend den Erzgang und das ihn umgebende Gestein. Der Gang liegt annähernd senkrecht zwischen Tonschiefern und Grauwacken aus der Unterkarbon-Zeit (ca. 320 Mio. Jahre v. h.). Der Schwerspatgang ist dagegen noch relativ jung, er bildete sich erst in der Tertiär-Zeit vor ca. 40 Mio. Jahren. Er gehört zu einer weitreichenden Bruchzone, die sich von Brilon im Nordwesten bis in die Gegend von Neustadt (Hessen) im Südosten erstreckt. Der Erzgang kann örtlich bis zu 15 m breit werden. Er entstand durch Dehnungs- und Zerrungsklüfte, in denen dann heiße Lösungen aufstiegen und beim Erkalten mineralisierten. Dabei bildete sich neben dem Mineral Quarz vor allem Baryt (Schwerspat) mit Markasit, Pyrit (Schwefelkies), Kupfersulfiden (Schwefelminerale) und Siderit (Eisenspat). Auf den tieferen Sohlen des Abbaus ist auch das seltene Mineral Strontianit gefunden worden.
Was ist Schwerspat?
Schwerspat, mineralogisch auch Baryt genannt, ist ein Bariumsulfat mit der chemischen Formel BaSO4. Den Namen Schwerspat erhielt das Mineral wegen seines hohen Gewichts, das etwa doppelt so hoch ist wie das des umgebenden Tonschiefers.
Wofür wird Schwerspat verwendet?
Der Schwerspat findet Verwendung als Rohstoff für die Herstellung weißer Mineralfarbe und als Ausgangsmaterial für Bariumsalze, die wiederum in der Industrie unterschiedlichen Einsatz finden. Zudem wird er als Betonzuschlagstoff für den Bau von Strahlenschutzräumen verwendet.